24. Oktober 2009
Neuer Vorstand; Sitzverlegung nach Berlin (PM 1/09)
In seiner Mitgliederversammlung Ende Oktober in Berlin beschloss der Bundesverband der Steuerberater, seinen Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen und wählte ein neues Präsidium.

StB Dr. Wolfgang Bornheim wurde als Nachfolger von StB/WP Prof. Dr. Günter Lutz  zum neuen Präsidenten gewählt. Nachdem die bisherigen Vizepräsidenten, StB/WP Prof. Dr. Werner Schülen und StB/WP Reinhard Weiser, nicht mehr zur Wiederwahl kandidierten, sind auch die beiden Vizepräsidenten neu gewählt worden. Erster Vizepräsident wurde StB/WP Valentin Schmid, Berlin, und Zweiter Vizepräsident StB/RA Ingo Heuel, Köln. Damit hat auf Ebene des Bundesverbandes ein Generationswechsel stattgefunden.

Dr. Bornheim ist als Partner der renommierten Kanzlei Schlütter Bornheim Seitz in Köln tätig und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich des internationalen Steuerrechts, der steuerlichen Gestaltungsberatung und Rechtsdurchsetzung  wie auch im Steuerstrafrecht tätig. Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zu den verschiedensten Themen des Steuerrechts, Lehrbeauftragter der Universität Dresden und Mitglied des Fachinstitutes der Steuerberater sowie Mitautor eines der Standardkommentare zum Ertragsteuerrecht.  

In seiner Antrittsrede dankte der neue Präsident zunächst seinem Amtsvorgänger für die geleistete Arbeit. Sodann hob er vor dem Hintergrund des immer komplexeren Steuerrechts  die Notwendigkeit zur konstruktiven Mitarbeit im Gesetzgebungsverfahren hervor. Nur dann, wenn es gelingt, hier Überzeugungsarbeit hin zu einfacheren, leicht administrierbaren und von den Steuerpflichtigen auch akzeptierten Gesetzen zu leisten, wird langfristig der Standort Deutschland attraktiv bleiben bzw. attraktiver werden. Bekämpfung der Steuerhinterziehung ist wichtig, Lösungen, wie das jüngst erlassene Steuerhinterziehungs-bekämpfungsgesetz, die große Teile der Gesellschaft zunächst einmal unter den Generalverdacht der Steuerverkürzung stellen, sind aber – so Bornheim – definitiv der falsche Weg.

In Zeiten der Krise sind neue Ideen gefragt. Das neue Präsidium möchte im Dialog mit den verantwortlichen Organen in Deutschland hierzu machbare und sozial gerechte Strukturen erarbeiten, die Basis für eine international kompatible, leistungsgerechte und vor allem auch in breiten Schichten akzeptierte Steuerlastverteilung darstellen. So will man daran mitwirken, aus der steuerlichen Wüste eine interessante Oase zu machen. Gelingt dies, dann wird Deutschland auch im Steuerbereich ein internationaler Top- Standort werden können. Diese sicherlich nicht einfache Aufgabe wird das Präsidium im Team angehen und so als Vertreter der Standesorganisation versuchen, möglichst früh auf der politischen Ebene Weichenstellungen in die richtige Richtung zu fördern.